Zusammenarbeit mit der Wissenschaft
PraktikerInnen tun sich häufig schwer damit, sich über aktuelle Forschungsbefunde auf dem Laufenden zu halten. Hoher Umsatzdruck und entsprechender Zeitmangel führen dazu, dass sie es versäumen, ihre Verfahren anhand wissenschaftlicher Kriterien weiterzuentwickeln. So sind sie oft auf die Unterstützung durch WissenschaftlerInnen angewiesen. Handkehrum findet psychologische Forschung vorwiegend in einem kontrollierten Setting, mittels Online-Umfragen und mit studentischen Versuchspersonen statt. Wohl lassen sich so Hypothesen und Modelle überprüfen, doch erst der Austausch und die Zusammenarbeit mit Praxispartnern liefern Angaben zur Nützlichkeit der Forschungsbefunde.
Die Weiterentwicklung der Assessment-Methode ist eines der Vereinsziele von Swiss Assessment. Alle Mitglieder müssen sich in ihrem Beitrittsgesuch dazu verpflichten, die Eckwerte des Vereins in ihrer täglichen Arbeit zu berücksichtigen sowie zu folgendem Passus Stellung nehmen: Unsere Unternehmung ist bereit, einen wissenschaftlichen Beitrag zur Weiterentwicklung der AC-Methodik zu leisten. Dafür stellen wir zum Beispiel Daten für eine wissenschaftliche Evaluation zur Verfügung, betreuen Personen, die eine wissenschaftliche Arbeit verfassen, oder geben wissenschaftliche Studien in Auftrag.
Die meisten AC-Anbieter sind also auf die Zusammenarbeit mit einer Universität oder Hochschule angewiesen. Auf Vereinsebene findet der Austausch mit der Professur «Arbeits- und Organisationspsychologie» der Universität Zürich statt. Einerseits begleiten wissenschaftliche Mitarbeitende die Zertifizierung der Mitglieder, andererseits berichten sie regelmässig von neuen, praxisrelevanten Forschungsergebnissen. Diese müssen jedoch meistens zusätzlich in den Praxisalltag überführt werden, da dort ein anderes Setting mit anderen Rahmenbedingungen vorherrscht. Diese Transferleistung übernehmen Fachhochschulen oder der Verein.
Nicht nur die PraktikerInnen profitieren vom Austausch, sondern auch die Forschenden. Zum Beispiel führen Herausforderungen, welchen die Praxis begegnet, zu neuen Forschungsfragen. Oder anonymisierte Datensätze von spezifischen Kandidatengruppen werden TestautorInnen zur Weiterentwicklung der Verfahren zur Verfügung gestellt. Durch die Kontaktpflege zur Wissenschaft ist es Swiss Assessment gelungen, einen Austausch zu etablieren, welcher für beide Partner einen klaren Mehrwert bringt.