Qualitätsstandard 4: Systematische Verhaltensbeobachtung
Ein AC besteht zum grossen Teil aus Arbeitssimulationen (Gespräch, Verhandlung, Präsentation). Um zuverlässige und gültige Beurteilungen zu garantieren, ist ein geregeltes Beobachtungssystem zwingend notwendig. Das protokollierte Verhalten der Teilnehmenden bildet die zentrale Datenbasis und Entscheidungsgrundlage für die Eignungsdiagnose und die Bestimmung des Stärken- und Schwächenprofils.
Erste Priorität hat der Anforderungsbezug der Beobachtungen und Bewertungen. Entscheidend ist, dass ein gemeinsamer Orientierungspunkt aufgrund standardisierter Kriterien vorliegt. Dabei kommt den Operationalisierungen der zu beurteilenden Kompetenzen grosses Gewicht zu. In Form von ausformulierten Verhaltensankern dienen sie als Referenzraster. Ist beispielsweise nicht klar definiert, welche Verhaltensweisen welchen Dimensionen zugeordnet sind, verwässert sich nicht nur die Trennschärfe, sondern auch die Aussagekraft der Bewertung.
Pro Übung werden idealerweise drei, maximal fünf Anforderungen erfasst, und jede Anforderung wird in mindestens zwei Übungen beobachtet. Die Assessoren notieren sich während der Übungen ihre Beobachtungen auf der Basis des konkreten Teilnehmerverhaltens. In einer zweiten Phase ordnen sie diese Beobachtungen den jeweiligen Dimensionen zu und bewerten sie. Erst danach vergleichen sie untereinander ihre Bewertungen, diskutieren Differenzen aus und erstellen ein gemeinsames, konsolidiertes Rating.
Neben den Simulationen werden beim HR Consulting der Wilhelm AG psychometrische Instrumente (kognitive Leistungstests und Persönlichkeitsinventare) genutzt, die hochgradig normiert sowie auf funktionsspezifische Referenzstichproben abgestützt sind. Bezüglich biographischer Daten kommen standardisierte Interviews zum Einsatz, welche eine deutlich höhere Validität als offen formulierte Frageformen aufweisen. Ob beim AC für Führungskräfte, beim Sales AC für Kundenberater oder beim Remote AC: Allen Verfahren unserer Firma liegen standardisierte Bewertungsgrundlagen und -prozesse sowie ein elaboriertes, auf neusten Erkenntnissen basierendes Kompetenzmodell zugrunde.
Die Kunst liegt letztlich in der objektivierten Messung von menschlichem Verhalten. Dank der Standardisierung können sich die Beobachtenden auf die jeweilige Persönlichkeit der Kandidaten einlassen, ohne in die Subjektivität abzugleiten.